Atemschutznotfall-trainierte Staffel (ANTS)
Mindestens ein Sicherheitstrupp ist erforderlich...
Im Rahmen der Brandbekämpfung ist es zwingend erforderlich, für die Sicherheit der unter Atemschutz eingesetzten Trupps (ein Atemschutztrupp besteht aus jeweils mindestens zwei Feuerwehrangehörigen) zu sorgen. Hierfür wird gemäß den Anforderungen der Feuerwehrdienstvorschrift 7 auf stetige Aus- und Weiterbildung der Atemschutzgeräteträger gesetzt, um mögliche Gefahren frühzeitig erkennen zu können und die Eigengefährdung auf ein minimales Maß zu senken. Neben den Einsatzgrundsätzen zur Eigensicherung, die jeder Atemschutzgeräteträger kennen muss ist es erforderlich, mindestens einen sogenannten Sicherheitstrupp im Außenbereich der Einsatzstelle bereitzustellen.
Dieser Sicherheitstrupp ist gemäß den Vorschriften der Feuerwehrdienstvorschrift 7 ausschließlich dafür verantwortlich, im Falle eines sogenannten Atemschutznotfalls sofort eingreifen zu können und die eingesetzten Kräfte aus dem Gefahrenbereich zu retten bzw. bei einem Rückzug zu unterstützen.
Die atemschutznotfalltrainierte Staffel (A.N.T.S.) als Alternative zum klassischen Sicherheitstrupp.
In der Praxis hat sich dies durch unterschiedliche Systeme und Techniken im Bereich der sogenannten Isoliergeräte sowie durch die jeweils unterschiedlichen Fahrzeugbesatzungen einer freiwilligen Feuerwehr als schwer umsetzbar herausgestellt. Somit wurden diese Tätigkeiten in eine sogenannten ANTS (atemschutznotfalltrainierte Staffel) ausgelagert. Der Vorreiter für die speziell geschulte Staffel ist die Berufsfeuerwehr Berlin. Dort wird diese Form der Atemschutznotfallrettung bereits seit Jahren erfolgreich praktiziert. Hier werden auch bundesweit Informationen zur Verfügung gestellt.
Der Vorteil einer "speziellen" Einheit für die Tätigkeit als Sicherheitstrupp liegt klar auf der Hand:
- speziell geschultes Personal
- spezielles Zusatzmaterial für die Abarbeitung von Atemschutznotfällen
- der Gruppenführer der Notfallstaffel kümmert sich ausschließlich auf die Überwachung des Einsatzes auf mögliche Notfälle und kann etwaige Rettungsmaßnahmen autark koordinieren
Zum Einsatz kommt dafür in der Regel ein Löschfahrzeug (LF) oder alternativ ein mittleres Löschfahrzeug (MLF) mit umfangreicher Zusatzausstattung um einen Atemschutznotfall professionell abwickeln zu können.
Welche Ausstattung trägt ein Sicherheitstrupp bei sich?
Die üblichen Ausrüstungsgegenstände, die ein Atemschutztrupp neben seiner persönlichen Schutzausrüstung (Feuerwehrhelm, Feuerwehrhandschuhe, Schutzjacke, Schutzhose, Feuerwehrstiefel, Feuerwehrsicherheitsgurt) sind
- umluftunabhängiges Isoliergerät mit Atemmaske
- Feuerwehraxt bzw. Halligan-Tool mit Axt
- Flammschutzhaube
- Strahlrohr bzw. Kleinlöschgerät
- Feuerwehrsicherheitsleine
Die atemschutznotfalltrainierte Staffel führt ergänzend folgende Gegenstände mit sich:
- Rettungstrage
- Rettungstuch
- Erste-Hilfe-Rucksack mit umfangreichem Material
- Fluchthauben
- ANTS-Tasche mit:
- Atemschutzflasche mit langem Schlauch und angeschlossener Atemschutzmaske
- Bandschlingen
- Rettungsmesser
- Schnellrettungstrage
- Keile
Mit dieser ergänzten Zusatzausrüstung ist es möglich, den Rettungseinsatz bei einem Atemschutznotfall schnell und ohne weitere Vorbereitungszeit zu beginnen.
Aufgaben übernimmt die Abteilung Rottweil mit dem Löschzug Altstadt
Die Aufgabe der A.N.T.S. übernimmt im Ausrückebereich der Feuerwehr Rottweil primär der in der Altstadt stationierte Löschzug IV der Abteilung Rottweil. Das MLF (Florian Rottweil 1/40-1) ist mit der oben genannten Zusatzausrüstung ausgestattet.
Selbstredend kann bei einem Brandeinsatz ein ersteintreffendes Fahrzeug nicht mit der Menschenrettung oder der Brandbekämpfung abwarten weil es die Aufgabe der A.N.T.S. übernehmen muss. Daher wird bei Einsätzen, bei denen damit zu rechnen ist, dass das Fahrzeug des Löschzug Altstadt ersteintreffendes Löschfahrzeug ist, automatisch die Abteilung Göllsdorf mit deren Löschfahrzeug (Florian Rottweil 3/42) alarmiert. Die Besatzung des Fahrzeugs übernimmt vor Ort direkt die Aufgaben samt Material und stellt somit für diesen Einsatz die Sicherheitsstaffel. Zur bestmöglichen Erfüllung dieser kritischen Aufgabe üben sowohl der Löschzug Altstadt als auch die Abteilung Göllsdorf regelmäßig das Vorgehen im Falle eines Atemschutznotfalls.
Alarmierung ab dem Stichwort B3
Die A.N.T.S. wird im Einsatzgebiet der Feuerwehr Rottweil ab dem Alarmstichwort B3 oder höher automatisch mitalarmiert. Dieses Vorgehen bietet sowohl den eingesetzten Atemschutzgeräteträgern als auch den Führungskräften vor Ort die Sicherheit, dass im Falle eines Atemschutznotfalls unverzüglich reagiert werden kann.