5 Einsätze an einem Tag für die Einsatzabteilung Rottweil

Hohes Pensum und maximale Flexibilität gefordert

Dienstag, der 30.03.2021 war ein Tag, den die Einsatzkräfte nicht so schnell vergessen werden. Bereits um 01:09 Uhr erfolgte mit dem Alarmstichwort "H3 - eingeklemmte Person; LKW-Fahrer im Führerhaus eingeklemmt" die erste Alarmierung auf die Autobahn A81. Beim Eintreffen an der Einsatzstelle wurde der Fahrer bereits von einem zufällig vorbeikommenden Fahrzeug des Rettungsdienstes befreit und versorgt.

Allerdings ergab die erste Lageerkundung auch, dass es sich beim verunfallten und umgekippten LKW um einen Sattelzug mit Gefahrgutkennzeichnung handelte, der quer auf der Fahrbahn liegen geblieben war. Die Beladung bestand aus heißem und flüssigem Bitumen. Der auf der Seite liegende Sattelauflieger war aufgerissen und das Bitumen lief auf Fahrbahn und Grünstreifen aus. Unversehens befand man sich mitten in einem Gefahrguteinsatz.

Sofort mussten die Einsatzkräfte mittels Schaufeln in schweißtreibender Arbeit Erdreich auf die Fahrbahn und den daneben liegenden Entwässerungsgraben aufbringen, um das auslaufende Bitumen einzudeichen und damit einen größeren Umweltschaden abzuwenden. Gleichzeitig wurde durch das Wechselladerfahrzeug der Abrollbehälter Gefahrgut mit Dichtmaterialien zur Einsatzstelle verbracht. Die Feuerwehr konnte das weitere Auslaufen des flüssigen Bitumens damit erfolgreich verhindern. Die Maßnahmen erfolgten in stetiger Abstimmung mit dem Umweltamt des Landratsamtes Rottweil und dem Gefahrgutbeauftragten der Autobahnpolizei.

Außerdem unterstützte die Feuerwehr die herbeigerufene Bergungsfirma. Während diese mit Hilfe von Spezialgeräten und einem Kran den Lkw nebst Auflieger wieder aufrichtete, wurde das heiße, flüssige Bitumen fortwährend in einen zweiten herbeigerufenen Sattelauflieger umgepumpt.

Von Beginn des Einsatzes an stellte die Feuerwehr zudem den Brandschutz sicher. Während des Aufrichtens geriet tatsächlich die Dämmung des Aufliegers in Brand. Aufgrund der zu erwartenden heftigen Verdampfungsreaktion bei einem Kontakt von Wasser mit dem heißen Bitumen wurde der Brand mit Löschpulver erfolgreich bekämpft. Die Einsatzstelle wurde - nachdem der Tag bereits angebrochen war - an Polizei, Straßenmeisterei und Umweltamt übergeben, die gemeinsam mit der Bergungsfirma die weiteren notwendigen Maßnahmen durchführten.

Da die am Auflieger eingesetzten Einsatzkräfte zwangsläufig mit dem Bitumen in Kontakt kamen und deren Einsatzkleidung irreparabel kontaminiert wurde, wurde im Rahmen des Hygienekonzepts der Feuerwehr Rottweil der Abrollbehälter Logistik mit Ersatzkleidung zur Einsatzstelle verbracht.

Die A81 war während der gesamten Rettungs- und Bergungsarbeiten voll gesperrt.

Nach mehr als 8 Stunden konnte die Kräfte dann aus dem Einsatz entlassen werden.

Um 11:22 Uhr erfolgte bereits die nächste Alarmierung. Die Einsatzabteilung Rottweil unterstützte in der Altstadt den Rettungsdienst und führte eine Personenrettung mittels Hubarbeitsbühne durch.

Um 13:21 Uhr alarmierte die Integrierte Leitstelle dann mit dem Stichwort "BMA 1 - Brandmelderalarm" ins Industriegebiet Berner Feld. Hier stellte sich heraus, dass ein Rauchmelder wegen aufgewirbelten Staubes ausgelöst hatte.

Zum vierten Mal an diesem Tag wurde die Einsatzabteilung Rottweil dann um 14:54 Uhr alarmiert. Wieder galt es mit der Hubarbeitsbühne den Rettungsdienst bei der Rettung einer Person, diesmal in Horgen zu unterstützen.

Der fünfte Einsatz erfolgte um 18:57 Uhr zu einem Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person nach Zimmern o.R. Da sich die betroffenen Personen bereits vor dem Eintreffen selbst befreien konnten, war eine Unterstützung der Feuerwehr Zimmern o.R. nicht mehr notwendig und die Feuerwehr Rottweil konnte noch auf der Anfahrt ihren Einsatz abbrechen.

Nicht nur die Vielzahl der Einsätze, sondern besonders die Notwendigkeit, flexibel immer wieder neue Einsatzszenarien fachgerecht abzuarbeiten, machen diesen Dienstag, den 30. März 2021 in der Chronik der Feuerwehr Rottweil zu einem besonderen Tag.


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