Katastrophenschutzübung des Landkreises Rottweil in der Schweiz

Am 7.7.2018 hat auf dem Gelände des Zivilschutzausbildungszentrums in Eiken (Schweiz) eine großangelegte Katastrophenschutzübung aller Hilfsorganisationen aus dem Landkreis Rottweil stattgefunden. Bereits am Samstagmorgen um 5 Uhr machten sich rund 250 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rotem Kreuz, Technischem Hilfswerk, Rettungshundestaffel und der Bergwacht auf den Weg in die Schweiz.

Folgendes Einsatzgeschehen wurde angenommen: In den frühen Morgenstunden kam es im Rheingraben zu einem schweren Erdbeben in dessen Folge es zu einer starken Verwüstung des gesamten Gebietes kam. Neben einem riesigen Trümmerfeld kamen zahlreiche Brände hinzu. Auf dem gesamten Übungsgelände wurden mehrere Schadensszenarien dargestellt, die es für die Rettungskräfte abzuarbeiten galt.

In einem Übungsbereich kam es zum Einsturz mehrerer Gebäude. In der Trümmerlandschaft wurden zahlreiche Personen von Trümmern begraben und vermisst.  Die Rettungshundestaffel Rottweil-Hegau durchsuchte mit mehreren Hunden einen Teilabschnitt des Geländes. Außerdem waren Helfer der Roten Kreuzes in die Suche eingebunden. Das Technische Hilfswerk und die Feuerwehr wurden zur Rettung der verletzten Personen eingesetzt. Zudem waren auf dem Gelände Keller und Schachtanlagen durch Trümmerteile versperrt. Die Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerkes mussten mit schwerem technischem Gerät die Zugänge zu den Keller- und Schachtanlagen freilegen. Anschließend wurde die Rettung verschütteter Personen eingeleitet und durchgeführt. Nach der Befreiung der Personen wurden sie an das Deutsche Rote Kreuz übergeben und erstversorgt.

Flüssigkeit brennt

Durch das starke Erdbeben kam es auch zum Ausbruch mehrere Brände. Bei einem Gebäudebrand wurden mehrere Personen vermisst. Die Feuerwehr drang in das Haus ein, um die Räumlichkeiten zu durchsuchen. Parallel zur Rettung wurde eine Brandbekämpfung eingeleitet. Nachdem die Personen aus dem Haus gerettet werden konnten wurden sie durch Kräfte der Feuerwehr bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes erstversorgt.

Auf dem Nachbargrundstück kam es zum Brand einer Flüssigkeit, welche in einem Druckbehälter gelagert wurde. Mit einem sofort eingeleiteten Schaumangriff wurde das Feuer eingedämmt. Ein zweiter Druckbehälter wurde mit Wasser gekühlt. Personen, die sich zuvor bei einer Verpuffung verletzt hatten, wurden aus dem Gefahrenbereich gebracht und dem Rettungsdienst des DRK übergeben, der ebenfalls an der Übung teilnahm.

Gebäude evakuiert

In einem Gebäude, genannt Hotel Adler, kam es ebenfalls zum Ausbruch eines Brandes. Hier wurden mehrere Personen vermisst. Die Feuerwehr musste das stark verrauchte vierstöckige Gebäude absuchen und die gefundenen Personen zum Teil über tragbare Leitern und die Hubarbeitsbühne der Feuerwehr Rottweil retten. Die Helfer des Roten Kreuzes unterstützten die Kräfte der Feuerwehr bei der Evakuierung des Gebäudes.

Im Einsatz waren auch die Führungsgruppen Rottweil, Sulz und Oberndorf. Die Feuerwehrkräfte der Führungsgruppen Rottweil und Sulz wurden an den Einsatzstellen als Abschnittsleiter eingesetzt, die Führungsgruppe Oberndorf bildete die technische Einsatzleitung und koordinierte das Einsatzgeschehen aus dem Abrollbehälter „Einsatzleitung“, der bereits seit 2012 in Oberndorf stationiert ist und vom Landkreis Rottweil zur Verfügung gestellt wird. Die Einsatzleitung der Feuerwehr wurde von weiteren Führungskräften und Fachberatern der anderen Hilfsorganisationen unterstützt. Die Einsatzleitung koordinierte das komplette Einsatzgeschehen. Sie navigierte Einsatzkräfte und Fahrzeuge, traf wichtige Entscheidungen und nahm die eingehenden Notrufe entgegen. Das Schadensgebiet wurde in verschiedene Einsatzabschnitte eingeteilt, jeder Abschnitt hatte einen Abschnittsleiter. Dieser war an der Einsatzstelle der Ansprechpartner für den jeweiligen Gruppenführer der eingesetzten Einsatzeinheit und stellte das Bindeglied zur technischen Einsatzleitung dar.

Der Höhepunkt für die Einsatzkräfte war sicherlich das mit Holz befeuerte Brandhaus. Schweißgebadet berichtete einer der Atemschutzgeräteträger, welche enorme Belastungen bei den sommerlichen Temperaturen auf den Körper gewirkt habe. „Im Gebäudeinneren kann es zwischen 400°C und 750°C heiß werden“, so eine Aufsichtsperson des Zivilschutzausbildungszentrums. Die Heißausbildung ist ein wichtiger Bestandteil für die Innenbrandbekämpfung mit ausgebildeten Feuerwehrmännern/Frauen in Gebäuden.

Kreisbrandmeister Mario Rumpf und der Leiter des Katastrophenschutzes Ulrich Niefer zeigten sich mit dem Verlauf der Übung  zufrieden.

Im Nachgang werden nun in Folgegesprächen die Übungsabläufe der einzelnen Organisationen nachbetrachtet um Rückschlüsse für Verbesserungen in Übungen und Einsätzen als Zielsetzung zu erreichen. Zusätzlich ist im Herbst ein Helferfest, als Dankeschön,  für das ehrenamtliche Engagement aller  Übungsbeteiligten geplant.


Übrigens: Die Feuerwehr Rottweil hatte zu Testzwecken andere (beige-farbene) Einsatzbekleidung mit nach Eiken genommen, um diese unter realistischen Bedingungen prüfen zu können.


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